Bin ich mediensüchtig?
Wie kann ich das erkennen?

Sebastian, 13 Jahre

„Schon während ich frühstücke, setze ich mich vor den Fernseher und checke nebenbei Instagram und Whats­app. Es ist immer wichtig, auf dem neusten Stand zu sein. Auch in der Schule ist mein Handy ständig bei mir. Manchmal schaffe ich es sogar, während des Unterrichts darauf zu daddeln, ohne erwischt zu werden. Schule ist schrecklich langweilig, da brauche ich etwas ­Abwechslung.

Wenn ich wieder zu Hause bin, zocke ich gleich am PC weiter. Meine Mutter nervt dann immer rum und wir streiten uns. Wenn meine Freunde fragen, ob ich etwas mit ihnen unternehmen möchte, sage ich meistens ab. Ich schaue einfach lieber meine Serien, die sind so spannend! Einige meiner Freunde wollten dann nichts mehr mit mir zu tun haben. Als meine Versetzung dann gefährdet war, habe ich eingesehen, dass ich ein Problem habe und mir professionelle Hilfe geholt.“

Jasmin, 15 Jahre

„Sobald ich wach bin, werden alle meine Apps auf dem Handy gecheckt, um auf dem Laufenden zu sein. Wenn ich unterwegs bin und das Handy nicht bei mir habe, fühle ich mich unwohl. Ich habe Angst, etwas zu verpassen. Außerdem fühle ich mich gut, wenn meine Posts von vielen Leuten geliked werden. Ich habe aber oft auch Angst, dass meine Beliebtheit abnehmen könnte. Weil ich so oft am Handy bin, vernachlässige ich dabei schon die Schule und meine Hobbys. Meine Mutter hat deshalb angefangen, immer mehr Stress zu schieben. Die Streitig­keiten mit meiner Mutter und der ganze Druck, ständig mithalten zu müssen, waren dann doch zu viel für mich. Ich entschied mich, professionelle Hilfe durch ein Beratungsangebot an meiner Schule in Anspruch zu nehmen.“

Was ist Mediensucht?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Computerspielanhängigkeit folgendermaßen:

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KONTROLLVERLUST ÜBER DIE MEDIENNUTZUNG

„Ich habe schon öfter versucht, weniger zu spielen. Meistens klappt das auch für ein paar Tage, aber dann spiele ich wieder genauso viel wie vorher.

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COMPUTERSPIELEN WICHTIGER ALS ANDERES

„Früher habe ich noch nicht so viel gezockt, da war ich noch im Fußball, da hatten wir immer Training und am Wochenende Spiele. Aber seit ein paar Monaten gehe ich nicht mehr hin. Also habe ich auch mehr Zeit zum Zocken.“

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FORTSETZUNG TROTZ NEGATIVER FOLGEN

„Ich denke, ich wäre nicht sitzen geblieben, wenn ich weniger gespielt und dafür mehr gelernt hätte.“

Wie entsteht Mediensucht?

1. Computerspielen macht Spaß

Felix ist 12 Jahre alt. Seine Hobbys sind Fußballspielen, mit Freunden etwas unternehmen und Computerspielen. Am Anfang spielt Felix nur hin- und wieder Computerspiele, weil es ihm Spaß macht.

2. Andere Dinge machen keinen Spaß mehr

Doch nach und nach zieht ihn die virtuelle Welt immer mehr in ihren Bann. Er spielt oft mehrere Stunden und schafft es nicht mehr aufzuhören. Bald schon hat er keine Lust mehr auf seine Hausaufgaben, seine Freunde und das Fußballspielen. Er zieht sich immer mehr in sein Zimmer zurück und verbringt dort viele Stunde vor dem Bildschirm. Seine Freunde versuchen anfangs noch ihn dazu zu bringen, mit ihm draußen Fußball zu spielen, doch er möchte lieber weiter zocken.

3. Damit wenigstens noch irgendetwas im Leben Spaß macht, wird weiter gezockt

Denn wenn er das nicht tut, kriegt er sehr schnell schlechte Laune oder langweilt sich, weil ihm nichts anderes mehr Spaß macht. Felix landet in einem Teufelskreis.

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